Wer entscheidet sich für einen Triathlon?

Als sich der Triathlon entwickelte, hatten dessen Athleten noch einen Exoten-Status und dieser sportliche Wettkampf war anfangs eine Männerdomäne. Beim ersten europäischen Ironman, der ultimativen Triathlon-Distanz, im Jahr 1988 waren 97 Prozent der Teilnehmer mänlich, während mittlerweile rund ein Sechstel der Teilnehmer weiblich sind.

Die Unterschiede in der Altersstruktur der Teilnehmer sind sehr gravierend. Bei den unter Dreißigjährigen ist die Anzahl der teilnehmenden Männer und Frauen beinahe gleich. Allerdings nimmt der Anteil der Frauen pro Altersklasse mit zunehmendem Alter rapide ab. Während bei Frauen der höchste Anteil an Triathletinnen zwischen 30 und 34 Jahren liegt, ist die größte Altersgruppe bei Männern jene zwischen 45 und 49 Jahren.

Interessanterweise sehen sich Frauen eher als Langdistanz-Triathleten, die gerne mit dem Partner oder mit Freunden trainieren. Männer hingegen sehen sich eher als Breitensportler und rund 70 Prozent von ihnen bereiten sich alleine auf den Wettkampf vor.

Auch das Familienbild männlicher und weiblicher Triatlethen ist sehr unterschiedlich. Während männliche Telnehmer meistens mindestens ein Kind haben, sind zwei Drittel der weiblichen Atlethinnen kinderlos. Frauen betreiben diesen Sport häufig, um ihre Attraktivität zu steigern, oder um sich selbst zu verwirklichen und zur Sinnfindung.

Bei Männern hingegen wird sehr häufig beobachtet, dass viele Hobbyläufer oder Hobbyradfahrer in einem Alter von 40 bis 50 Jahren zum Triathlon wechseln, was häufig stark mit einer Midlifecrises einhergeht. Heute zählt nicht mehr das schnelle Auto, sondern die körperliche Fitness, um sich jung und attraktiv zu fühlen. Ein intensives Training ist oft auch eine unbewusste Flucht aus einer Partnerschaft, die nicht mehr so gut funktioniert. Denn häufig, wenn die Kinder langsam erwachsen werden und ihre eigenen Wege gehen, ist die Partnerschaft neu gefordert, und genau das überfordert viele Männer. Das Ergebnis ist, dass sie sich in den Sport flüchten. Je nachdem wie ihre Partnerinnen mit diesem Intensivtrianing umgehen, zeigt sich auch, ob die Beziehung Bestand hat.